Informationstechnologie und Wohnungsbetrug
Die Entwicklungen in der digitalen Technologie vereinfachen nicht nur viele Verfahren, wie z. B. die Online-Bezahlung von Stromrechnungen und die Beantragung einer E-Hypothek, sondern schaffen auch zusätzliche Schlupflöcher für Betrüger.
Das hat sich im vergangenen Jahr deutlich gezeigt: Mit Hilfe illegal beschaffter und gefälschter elektronischer Signaturen konnten Kriminelle Wohnungen ohne das Wissen der Eigentümer verkaufen. Später wurden die Rechtsvorschriften geändert. Um nun eine Immobilientransaktion über das Internet zu tätigen, muss der Eigentümer bei Rosreestr einen Antrag in Papierform einreichen und sich damit einverstanden erklären, Transaktionen mit einer elektronischen Signatur durchzuführen. Wenn der entsprechende Antrag nicht bei der Rosreestr eingereicht wird, kann die Transaktion nicht online abgeschlossen werden.
Die Angreifer schicken E-Mails an Bürger, in denen sie behaupten, sie hätten Schulden bei Versorgungsunternehmen. In der Nachricht wird das potenzielle Opfer aufgefordert, die gefälschte Quittung online zu bezahlen oder Angaben zur getätigten Zahlung zu machen. Nachdem der Kunde seine Kartendaten in ein gefälschtes Zahlungsformular eingegeben hatte, verschafften sich die Angreifer Zugang zu seinem Konto. Das Gleiche geschah, als die Daten bei Telefongesprächen an falsche Mitarbeiter der Verwaltungsgesellschaft übermittelt wurden.
Infosecurity, ein Unternehmen von Softline, das sich für die Informationssicherheit einsetzt, beschrieb eine neue Art von Online-Betrug im Wohnungswesen. Als Vermieter getarnte Betrüger greifen Nutzer von Avito und Yula an, indem sie sie auf gefälschte, CIAN-ähnliche Websites umleiten und sie dazu bringen, die Mietvorauszahlung zu überweisen. "Sobald das Opfer zustimmt, erhält es einen Link, der zu einer Phishing-Website führt, die ein Formular enthält, in das es seine Bankkartendaten eingeben muss. Das Ergebnis ist dasselbe - die Person verliert Geld und ihre Kartendaten werden kompromittiert", sagt Alexander Vurasko, Leiter der Abteilung für digitale Bedrohungsanalyse bei Infosecurity, einem Unternehmen von Softline.
Experten zufolge kam es im Sommer zu einem Anstieg der Angriffe auf Hotelbuchungsseiten, da die Menschen nur während der Ferienzeit nach Russland reisen konnten. Die Hacker erstellten doppelte Websites für beliebte Hotels und Hotels in Sotschi. Die Leute buchten Zimmer - und standen ohne Geld und ohne Hotel da.